Modul 1: Energieaudit DIN EN 16247

Im Rahmen dieses Moduls werden Energieaudits gefördert, die den wesentlichen Anforderungen an ein Energieaudit im Sinne von § 8a des Gesetzes über Energiedienstleistungen und andere Energieeffizienzmaßnahmen (EDL-G) und insbesondere den Anforderungen der DIN EN 16247 entsprechen.

Zwei Architekten auf einer Baustelle Bundesförderung für Energieberatung im Mittelstand (Vergrößerung öffnet sich im neuen Fenster) Quelle: © Fotolia.com/nyul

Hinweis

Der Richtliniengeber hat für die Bundesförderung von Energieberatungen für Nichtwohngebäude, Anlagen und Systeme (EBN) folgende Neuregelung getroffen:
Förderfähig ist bei Antragstellung ab dem 01.07.2023 eine Energieberatung nur, wenn diese von einer Person durchgeführt wird, die in der Energieeffizienz-Expertenliste unter www.energie-effizienz-experten.de in der Kategorie „Energieberatung für Nichtwohngebäude“ in der jeweiligen Kategorie gelistet ist.

Übergangsweise wird bis zum 31.12.2023 eine vom BAFA erteilte Zulassung für das Förderprogramm EBN auch ohne Eintragung in die Expertenliste anerkannt.

Des Weiteren liegt die Zuständigkeit für die Zulassung von Energieberaterinnen und Energieberatern für das Bundesförderprogramm EBN ab dem 01.07.2023 allein bei der dena. Die EBN-Richtlinie wird zu einem späteren Zeitpunkt angepasst.

Hinweis

Neben der Inanspruchnahme eines Energieaudits kann es für Antragsteller zum systematischen und zielgerichteten Erfahrungsaustausch förderlich sein, sich untereinander zu vernetzen, etwa im Rahmen der „Initiative Energieeffizienz-Netzwerke“.

Gegenstand der Förderung

Ein Energieaudit ist ein systematisches Verfahren zur Erlangung ausreichender Informationen über das bestehende Energieverbrauchsprofil eines Gebäudes oder einer Gebäudegruppe, eines Betriebsablaufs oder einer industriellen oder gewerblichen Anlage, zur Ermittlung und Quantifizierung der Möglichkeiten für wirtschaftliche Energieeinsparungen und Erfassung der Ergebnisse in einem Bericht.

Ansatzpunkte für ein Energieaudit sind insbesondere die Bereiche Produktionsprozesse und –anlagen, Querschnittstechnologien und Transport wie auch allgemein das Nutzerverhalten.

Höhe der Förderung

  • Übersteigen die jährlichen Energiekosten 10.000 Euro (netto), beträgt die Förderung 80 % des förderfähigen Beratungshonorars, jedoch maximal 6.000 Euro.
  • Bei jährlichen Energiekosten von nicht mehr als 10.000 Euro (netto) beträgt die Förderung 80 % des förderfähigen Beratungshonorars, jedoch maximal 1.200 Euro.

Häufige Fragen

Fragen zum Antragsverfahren

Wer ist antragsberechtigt?

Antragsberechtigt sind:

1.

  • Kommunale Gebietskörperschaften (Gemeinden, Städte, Kreise)
  • Kommunale Zweckverbände nach dem jeweiligen Zweckverbandsrecht. Die Mitglieder dürfen ausschließlich inländische kommunale Gebietskörperschaften sein
  • Gemeinnützige Organisationen, Religionsgemeinschaften mit Körperschaftsstatus sowie deren Einrichtungen und Stiftungen im Sinne des § 5 Abs. 1 Nr. 9 KStG

2. Kleine und mittlere Unternehmen sowie Angehörige der Freien Berufe mit Sitz und Geschäftsbetrieb in Deutschland, die

  • weniger als 250 Personen beschäftigen und
  • einen Jahresumsatz von nicht mehr als 50 Millionen Euro oder eine Jahresbilanzsumme von nicht mehr als 43 Millionen Euro haben.

Unternehmen ist jede eine wirtschaftliche Tätigkeit ausübende Einheit, unabhängig von ihrer Rechtsform und der Art ihrer Finanzierung.

Zur Ermittlung der Mitarbeiterzahl, des Jahresumsatzes und der Bilanzsumme siehe KMU-Handbuch der Europäischen Union.

3. Nicht-KMU mit Sitz und Geschäftsbetrieb in Deutschland, deren Gesamtenergieverbrauch gemäß § 8 Absatz 4 EDL-G über alle Energieträger hinweg im Jahr höchstens 500.000 Kilowattstunden beträgt.

Wann ist der Antrag zu stellen?

Der Antrag ist vor Vorhabenbeginn, das heißt vor Abschluss eines rechtsgültigen Abschlusses eines der Ausführung zuzurechnenden Leistungsvertrags mit dem Energieberater zu stellen. Planungsleistungen dürfen vor Antragsstellung erbracht werden. Darunter fällt unter anderem die Erstellung eines Kostenvoranschlags oder die Einholung eines Angebotes. Ein Vertragsabschluss ist vor Antragstellung zulässig, wenn die Wirksamkeit des Vertrages von der Förderzusage des BAFA abhängig gemacht wird.

Wie läuft das Förderverfahren beim BAFA ab?

Antragstellung

Die Antragstellung ist ausschließlich über das hierfür beim BAFA eingerichtete Online-Antragsformular möglich. Mit dem Vorhaben, d.h. dem Abschluss eines Leistungsvertrags mit dem Energieberater darf nun (auf eigenes Risiko) begonnen werden.

Erteilung des Zuwendungsbescheides

Das BAFA bewilligt die Förderung durch Erteilung eines Zuwendungsbescheides.

Durchführung der Maßnahme und Verwendungsnachweis

Anschließend, aber spätestens innerhalb von drei Monaten nach Ablauf des Bewilligungszeitraums, ist der Verwendungsnachweis zu erstellen und dem BAFA vollständig per elektronischem Formular vorzulegen (Vorlagefrist). Den Link zur Verwendungsnachweiserklärung finden Sie unter „Formulare“ – „Verwendungsnachweiserklärung“

Der Verwendungsnachweis muss enthalten:

  • Die Verwendungsnachweiserklärung (online Formular)
  • Formular „Erklärungen nach Durchführung der Energieberatung“
  • Ein Energieberatungsbericht, der den Anforderungen des Merkblatts entspricht
  • Eine Kopie der von dem Energieberatungsunternehmen ausgestellten Rechnung
  • Einen Zahlungsnachweis, der die unbare Zahlung der Beratungskosten dokumentiert

Wann erfolgt die Auszahlung der Fördermittel?

Die Auszahlung erfolgt unmittelbar nachdem alle Unterlagen vollständig eingereicht und vom BAFA geprüft wurden.

Kann der Berater für das Unternehmen den Antrag stellen?

Ja, der Berater kann, sofern er von dem Antragsteller bevollmächtigt wurde, den Antrag stellen. Die Vollmacht finden Sie unter „Formulare“.

Kann der Bewilligungszeitraum oder die Frist zur Einreichung der Verwendungsnachweisunterlagen (Vorlagefrist) verlängert werden?

Ja, eine Verlängerung ist möglich, wenn sie schriftlich vor Ablauf der jeweiligen Frist beantragt wird. Hierfür ist nur ein formloser Antrag - über das Upload-Portal oder per E-Mail - notwendig.

Darf der Zuschuss an den Energieberater ausgezahlt werden?

Der Zuschuss kann unmittelbar an das Beratungsunternehmen ausgezahlt werden. Der Antragsteller muss dann nicht mehr mit der Zahlung des vollen Honorars in Vorleistung treten, sondern hat von vornherein nur seinen Eigenanteil zu zahlen. Voraussetzung hierfür ist allerdings, dass das Beratungsunternehmen mit dieser Verfahrensweise einverstanden ist. (Adressat des Zuwendungsbescheids bleibt auch in diesem Fall der Antragsteller, der auch den Zuschussantrag stellt).

Um von dieser Regelung Gebrauch machen zu können, sind zwei Dinge zu beachten:

  • Das neue Formular „Ermächtigung“ ist vom Antragsteller vollständig ausgefüllt und unterschrieben mit den restlichen Verwendungsnachweisunterlagen dem BAFA vorzulegen (unter „Informationen zum Thema“, „Formulare“).
  • Es ist eine angepasste Rechnung einzureichen, die sowohl den zu erwartenden Bundeszuschuss als auch den vom Antragsteller zu tragenden Eigenanteil ausweist. Rechnungsbeispiele sind im Merkblatt „Merkblatt zur Zahlungsermächtigung/Rechnungsstellung“ des Förderprogramms „Energieberatung für Wohngebäude“ zu finden. Das Merkblatt ist abrufbar unter www.bafa.de/ebw „Informationen zum Thema“, „Publikationen“.

Welches Datum ist für die Berechnung der 4 Jahre entscheidend, nachdem erneut die Förderung einer Energieberatung beantragen werden kann?

Die Frist zur Berechnung der 4 Jahre richtet sich nach dem Datum der Auszahlung einer zuvor nach dieser Richtlinie oder der Vorgängerrichtlinie erfolgten Förderung.

Dürfen andere Fördermittel für das Beratungsobjekt in Anspruch genommen werden?

Bei einer zusätzlichen Förderung mit Mitteln anderer Beratungsprogramme als denen des Bundes (zum Beispiel der Länder) dürfen die gesamten Fördermittel 90 % der förderfähigen Ausgaben nicht übersteigen.

Besteht bei finanzschwachen Kommunen die Möglichkeit einer höheren finanziellen Entlastung?

Sofern es sich bei dem Beratenen um eine finanzschwache Kommunen handelt, die nach jeweiligem Landesrecht ein Haushaltssicherungskonzept aufzustellen hat, kann der Finanzierungsanteil aus Mitteln dieses Förderprogramms und Dritter (das heißt anderer Förderprogramme) maximal 95 % der förderfähigen Ausgaben betragen. Die Verpflichtung zur Aufstellung eines Haushaltssicherungskonzepts ist dem BAFA nachzuweisen.

Steht die Inanspruchnahme des Spitzenausgleichs der Förderung eines Energieaudits nach DIN EN 16247 entgegen?

Ja. Dies gilt unabhängig davon, ob der Energieauditbericht nach DIN EN 16247 als Nachweis für die Erlangung einer Steuerentlastung nach dem Strom- oder Energiesteuergesetz (Spitzenausgleich) dienen soll oder das Unternehmen ein alternatives System im Sinne von § 3 Nr. 2 SpaEfV betreibt.

Fragen zur Beratung

Was sind die relevanten Normen und Grundlagen für die Durchführung der Energieberatung? Wie ist ein Beratungsbericht aufzubauen?

Eine förderfähige Energieberatung muss sich an der DIN EN 16247-1 ausrichten. Gemäß der DIN EN 16247-1 bezieht sich ein Energieaudit immer auf eine systematische Inspektion und Analyse des Energieeinsatzes und des Energieverbrauchs einer Anlage, eines Gebäudes, eines Systems oder einer Organisation mit dem Ziel, Energieflüsse und das Potenzial für Energieeffizienzverbesserungen zu identifizieren und über diese zu berichten. Der Energieberatungsbericht ist gemäß den Vorgaben der DIN EN 16247-1 aufzubauen. Im Merkblatt „Hinweise zur Erstellung eines Beratungsberichts im Rahmen eines Energieaudits (DIN 16247)“ sind die jeweils geltenden gültigen Anforderungen an einen Beratungsbericht detailliert aufgeführt.

Besteht eine Nachbesserungsmöglichkeit für die Beratungsberichte?

Ja. Sollte ein Beratungsbericht nicht den Anforderungen des BAFA entsprechen, wird einmalig die Möglichkeit gegeben, die entsprechenden Punkte nachzubessern.

Sind Messungen stets verpflichtend?

Für Geräte wie zum Beispiel Kompressoren, Pumpen, Ventilatoren, Antriebsmotoren sowie Wärme- und Kälteerzeuger kann die Ermittlung des Verbrauchs durch kontinuierliche Messung oder durch zeitweise installierte Messeinrichtungen (zum Beispiel Stromzange, Wärmemengenzähler) und nachvollziehbare Hochrechnungen über Betriebs- und Lastkenndaten erfolgen. Von Messungen kann abgesehen werden, sofern diese einen unverhältnismäßigen Aufwand darstellen. In diesem Fall können andere nachvollziehbare Methoden zur Schätzung des Energieverbrauchs angewandt werden.

Muss der Ist-Zustand des Gebäudes vor Ort aufgenommen werden?

Eine Vor-Ort-Begehung des Gebäudes durch den Energieberater ist obligatorisch. Ein Energieberater oder eine Energieberaterin ist im Rahmen einer nach der EBN-Richtlinie geförderten Energieberatung grundsätzlich verpflichtet, den Ist-Zustand des Gebäudes/ der energetischen Ausgangssituation vor Ort aufzunehmen.

Allgemeine Fragen

Muss der Energieberater für das jeweilige Beratungsmodul zugelassen sein?

Förderfähig ist eine Energieberatung nur, wenn diese von einer Person durchgeführt wird, die in der Energieeffizienz-Expertenliste unter www.energie-effizienz-experten.de in der Kategorie „Energieberatung für Nichtwohngebäude“ in der jeweiligen Kategorie gelistet ist.

Welchen Anforderungen muss der Beratungsbericht genügen?

Inhaltliche Anforderungen an die Energieberatung sowie die Anforderungen an den zu erstellenden Energieberatungsbericht entnehmen Sie bitte Nummer 5.1 der Richtlinie sowie dem Merkblatt „Hinweise zur Erstellung eines Beratungsberichts im Rahmen eines Energieaudits (DIN 16247)“.

Wie findet man einen zugelassenen Energieberater?

Zugelassene Energieberaterinnen und Energieberater, die im Rahmen des Förderprogramms „Energieberatung für Nichtwohngebäude“ tätig werden dürfen, finden Sie in der „Energieeffizienz-Expertenliste“ der dena www.energie-effizienz-experten.de unter der Rubrik „Nichtwohngebäude“.

Wie kann ich mich als Energieberater/Energieberaterin zulassen?

Die Zuständigkeit für die Beraterzulassung ist am 1. Juli 2023 auf die Deutsche Energie-Agentur (dena) übergegangen. Bitte wenden Sie sich für die Zulassung an die dena: www.energie-effizienz-experten.de.

Wie erfolgt die Berechnung des Gesamtenergieverbrauchs zur Bestimmung der Antragsberechtigung bei Nicht-KMU? Auf welcher Bezugsebene erfolgt die Berechnung des Gesamtenergieverbrauchs?

Informationen zur Ermittlung und Darstellung des relevanten Gesamtenergieverbrauchs sind detailliert im BAFA Leitfaden „Merkblatt zur Ermittlung des Gesamtenergieverbrauchs“ dargestellt. Dieses Merkblatt ist abrufbar unter www.bafa.de / Energie / Energieeffizienz / Energieaudit.

Die Ermittlung des Gesamtenergieverbrauchs erfolgt immer auf der Ebene des Antragstellers, also der kleinsten rechtlich selbständigen Einheit (z. B. einzelnes Unternehmen einer Unternehmensgruppe oder Unternehmen/Organisation einer Kommune). Eine Addition von Energieverbräuchen von Partner- und/oder Verbundunternehmen erfolgt nicht. Handelt es sich um die öffentlich-rechtliche Unternehmensform eines kommunalen Eigenbetriebs ohne Rechtspersönlichkeit, ist Antragsteller zwar die Kommune, aber maßgebend ist der Gesamtenergieverbrauch des Eigenbetriebs.

Wenn es sich bei dem Antragsteller um ein Unternehmen handelt, muss dieses gewerblich tätig sein?

Nein, es ist ausreichend, dass es sich um ein Unternehmen handelt, also um eine Einheit, die eine wirtschaftliche Tätigkeit, unabhängig von ihrer Rechtsform und der Art ihrer Finanzierung, ausübt. Wirtschaftlich handelt, wer auf einem Markt Güter und Dienstleistungen anbietet; die Gewinnerzielungsabsicht spielt keine Rolle für die Einstufung als wirtschaftliche Tätigkeit. Ein Unternehmen kann auch dann vorliegen, wenn eine natürliche Person ohne Gewerbeanmeldung die wirtschaftliche Tätigkeit ausübt.

Beispiel: Ein Eigentümer, der ein Nichtwohngebäude vermietet, aber für diese Tätigkeit kein Gewerbe angemeldet hat, gilt in diesem Sinne als Unternehmen.

Muss das Gebäude, in dem sich die zu untersuchenden Anlagen befinden bzw. die Prozesse stattfinden, im Eigentum des Antragstellers stehen?

Nein, eine Beratung ist auch dann förderfähig, wenn es sich um einen Mieter oder Pächter handelt.

Kann das Formular Ermächtigung vom Bevollmächtigten unterschrieben werden?

Nein, die Ermächtigung muss immer vom Beratungsempfänger unterschrieben werden, auch wenn es einen Bevollmächtigten in dem jeweiligen Förderverfahren gibt.

Kann das Formular „Erklärungen nach Durchführung“ vom Bevollmächtigten unterschrieben werden?

Nein, das Formular „Erklärungen nach Durchführung“ muss immer vom Beratungsempfänger unterschrieben werden, auch wenn es einen Bevollmächtigten in dem jeweiligen Förderverfahren gibt.

Informationen zum Thema

Kontakt

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