Modul 3: Contracting-Orientierungsberatung

Eine in diesem Modul geförderte Contracting-Orientierungsberatung zielt auf ein Contracting-Modell mit vertraglicher Einspargarantie.

Beratungsgespräch mit drei Personen Contracting-Beratung (Vergrößerung öffnet sich im neuen Fenster) Quelle: © Fotolia.com/Jeanette Dietl

Hinweis

Der Richtliniengeber hat für die Bundesförderung von Energieberatungen für Nichtwohngebäude, Anlagen und Systeme (EBN) folgende Neuregelung getroffen:
Förderfähig ist bei Antragstellung ab dem 01.07.2023 eine Energieberatung nur, wenn diese von einer Person durchgeführt wird, die in der Energieeffizienz-Expertenliste unter www.energie-effizienz-experten.de in der Kategorie „Energieberatung für Nichtwohngebäude“ in der jeweiligen Kategorie gelistet ist.

Übergangsweise wird bis zum 31.12.2023 eine vom BAFA erteilte Zulassung für das Förderprogramm EBN auch ohne Eintragung in die Expertenliste anerkannt.

Des Weiteren liegt die Zuständigkeit für die Zulassung von Energieberaterinnen und Energieberatern für das Bundesförderprogramm EBN ab dem 01.07.2023 allein bei der dena. Die EBN-Richtlinie wird zu einem späteren Zeitpunkt angepasst.

Contracting-Modell mit vertraglicher Einspargarantie bezeichnet die Gewerke übergreifende Optimierung vorrangig der Gebäudetechnik, aber auch weiterer Effizienzmaßnahmen des Gebäudebetriebs, der Gebäudehülle und / oder von Produktionsprozessen durch einen Energiedienstleister (Contractor). Neben der Identifikation und Erschließung von vorhandenen Einsparpotenzialen tätigt der Contractor in den meisten Fällen die erforderlichen Investitionen aus den Energiekosteneinsparungen und garantiert die Einsparungen vertraglich über die gesamte Laufzeit.

Gegenstand der Förderung

Förderfähig ist eine Contracting-Orientierungsberatung, die für ein Contracting-Modell mit vertraglicher Einspargarantie geeignete Gebäude oder -pools ermittelt oder zusammenstellt und zur Vorbereitung der Umsetzung eines geeigneten Contracting-Modells entsprechende qualitative Vorschläge unterbreitet.

Höhe der Förderung

  • Bei jährlichen Energiekosten von nicht mehr als 300.000 Euro (netto) beträgt die Förderung 80 % des förderfähigen Beratungshonorars, jedoch maximal 7.000 Euro.
  • Übersteigen die jährlichen Energiekosten des betrachteten Gebäudes bzw. Gebäudepools 300.000 Euro (netto), beträgt die Förderung 80 % des förderfähigen Beratungshonorars, jedoch maximal 10.000 Euro.

Häufige Fragen

Fragen zum Antragsverfahren

Wer ist antragsberechtigt?

Antragsberechtigt sind:

1.

  • Kommunale Gebietskörperschaften (Gemeinden, Städte, Kreise)
  • Kommunale Zweckverbände nach dem jeweiligen Zweckverbandsrecht. Die Mitglieder dürfen ausschließlich inländische kommunale Gebietskörperschaften sein
  • Gemeinnützige Organisationen, Religionsgemeinschaften mit Körperschaftsstatus sowie deren Einrichtungen und Stiftungen im Sinne des § 5 Abs. 1 Nr. 9 KStG

2. Kleine und mittlere Unternehmen sowie Angehörige der Freien Berufe mit Sitz und Geschäftsbetrieb in Deutschland, die

  • weniger als 250 Personen beschäftigen und
  • einen Jahresumsatz von nicht mehr als 50 Millionen Euro oder eine Jahresbilanzsumme von nicht mehr als 43 Millionen Euro haben.

Unternehmen ist jede eine wirtschaftliche Tätigkeit ausübende Einheit, unabhängig von ihrer Rechtsform und der Art ihrer Finanzierung.

Zur Ermittlung der Mitarbeiterzahl, des Jahresumsatzes und der Bilanzsumme siehe KMU-Handbuch der Europäischen Union.

3. Nicht-KMU mit Sitz und Geschäftsbetrieb in Deutschland, deren Gesamtenergieverbrauch gemäß § 8 Absatz 4 EDL-G über alle Energieträger hinweg im Jahr höchstens 500.000 Kilowattstunden beträgt.

Diese Einschränkung gilt nicht für Krankenhäuser oder Pflegeinrichtungen, wenn mindestens 25 % des Kapitals oder der Stimmrechte an diesen Einrichtungen von einer kommunalen Gebietskörperschaft, gemeinnützig tätigen Organisation, Religionsgemeinschaft mit Körperschaftsstatus oder Stiftung im Sinne des Körperschaftssteuergesetzes einzeln oder gemeinsam kontrolliert werden.

Wann ist der Antrag zu stellen?

Der Antrag ist vor Vorhabenbeginn, das heißt vor Abschluss eines rechtsgültigen Abschlusses eines der Ausführung zuzurechnenden Leistungsvertrags mit dem Energieberater zu stellen. Planungsleistungen dürfen vor Antragsstellung erbracht werden. Darunter fällt unter anderem die Erstellung eines Kostenvoranschlags oder die Einholung eines Angebotes. Ein Vertragsabschluss ist vor Antragstellung zulässig, wenn die Wirksamkeit des Vertrages von der Förderzusage des BAFA abhängig gemacht wird.

Wie läuft das Förderverfahren beim BAFA ab?

Antragstellung

Die Antragstellung ist ausschließlich über das hierfür beim BAFA eingerichtete Online-Antragsformular möglich. Mit dem Vorhaben, d.h. dem Abschluss eines Leistungsvertrags mit dem Energieberater darf nun (auf eigenes Risiko) begonnen werden.

Erteilung des Zuwendungsbescheides

Das BAFA bewilligt die Förderung durch Erteilung eines Zuwendungsbescheides.  

Durchführung der Maßnahme und Verwendungsnachweis

Anschließend, aber spätestens innerhalb von drei Monaten nach Ablauf des Bewilligungszeitraums, ist der Verwendungsnachweis zu erstellen und dem BAFA vollständig per elektronischem Formular vorzulegen (Vorlagefrist). Den Link zur Verwendungsnachweiserklärung finden Sie unter „Formulare“ – „Verwendungsnachweiserklärung“

Der Verwendungsnachweis muss enthalten:

  • Die Verwendungsnachweiserklärung (online Formular)
  • Formular „Erklärungen nach Durchführung der Energieberatung“
  • Ein Energieberatungsbericht, der den Anforderungen des Merkblatts entspricht
  • Eine Kopie der von dem Energieberatungsunternehmen ausgestellten Rechnung
  • Einen Zahlungsnachweis, der die unbare Zahlung der Beratungskosten dokumentiert

Wann erfolgt die Auszahlung der Fördermittel?

Die Auszahlung erfolgt unmittelbar nachdem alle Unterlagen vollständig eingereicht und vom BAFA geprüft wurden.

Kann der Berater für das Unternehmen den Antrag stellen?

Ja, der Berater kann, sofern er von dem Unternehmen bevollmächtigt wurde, den Antrag für das Unternehmen stellen. Die Vollmacht finden Sie unter „Formulare“.

Kann der Bewilligungszeitraum oder die Frist zur Einreichung der Verwendungsnachweisunterlagen (Vorlagefrist) verlängert werden?

Ja, eine Verlängerung ist möglich, wenn sie schriftlich vor Ablauf der jeweiligen Frist beantragt wird. Hierfür ist nur ein formloser Antrag - über das Upload-Portal oder per E-Mail - notwendig.

Darf der Zuschuss an den Energieberater ausgezahlt werden?

Der Zuschuss kann unmittelbar an das Beratungsunternehmen ausgezahlt werden. Der Antragsteller muss dann nicht mehr mit der Zahlung des vollen Honorars in Vorleistung treten, sondern hat von vornherein nur seinen Eigenanteil zu zahlen. Voraussetzung hierfür ist allerdings, dass das Beratungsunternehmen mit dieser Verfahrensweise einverstanden ist. (Adressat des Zuwendungsbescheids bleibt auch in diesem Fall der Antragsteller, der auch den Zuschussantrag stellt).

Um von dieser Regelung Gebrauch machen zu können, sind zwei Dinge zu beachten:

  • Das neue Formular „Ermächtigung“ ist vom Antragsteller vollständig ausgefüllt und unterschrieben mit den restlichen Verwendungsnachweisunterlagen dem BAFA vorzulegen (unter „Informationen zum Thema“, „Formulare“).
  • Es ist eine angepasste Rechnung einzureichen, die sowohl den zu erwartenden Bundeszuschuss als auch den vom Antragsteller zu tragenden Eigenanteil ausweist. Rechnungsbeispiele sind im Merkblatt „Merkblatt zur Zahlungsermächtigung/Rechnungsstellung“ des Förderprogramms „Energieberatung für Wohngebäude“ zu finden. Das Merkblatt ist abrufbar unter www.bafa.de/ebw „Informationen zum Thema“, „Publikationen“.

Welches Datum ist für die Berechnung der 4 Jahre entscheidend, nachdem erneut die Förderung einer Energieberatung beantragen werden kann?

Die Frist zur Berechnung der 4 Jahre richtet sich nach dem Datum der Auszahlung einer zuvor nach dieser Richtlinie oder der Vorgängerrichtlinie erfolgten Förderung.

Dürfen andere Fördermittel für das Beratungsobjekt in Anspruch genommen werden?

Bei einer zusätzlichen Förderung mit Mitteln anderer Beratungsprogramme als denen des Bundes (zum Beispiel der Länder) dürfen die gesamten Fördermittel 90 % der förderfähigen Ausgaben nicht übersteigen.

Besteht bei finanzschwachen Kommunen die Möglichkeit einer höheren finanziellen Entlastung?

Sofern es sich bei dem Beratenen um eine finanzschwache Kommunen handelt, die nach jeweiligem Landesrecht ein Haushaltssicherungskonzept aufzustellen hat, kann der Finanzierungsanteil aus Mitteln dieses Förderprogramms und Dritter (das heißt anderer Förderprogramme) maximal 95 % der förderfähigen Ausgaben betragen. Die Verpflichtung zur Aufstellung eines Haushaltssicherungskonzepts ist dem BAFA nachzuweisen.

Fragen zur Beratung

Was sind die relevanten Normen und Grundlagen für die Durchführung der Energieberatung? Wie ist ein Beratungsbericht aufzubauen?

Inhaltliche Anforderungen an die Energieberatung sowie die Anforderungen an den zu erstellenden Energieberatungsbericht entnehmen Sie bitte Nummer 5.3 der Richtlinie sowie dem Merkblatt „Hinweise zur Erstellung eines Beratungsberichts im Rahmen einer Contracting-Orientierungsberatung“.

Besteht eine Nachbesserungsmöglichkeit für die Beratungsberichte.

Ja. Sollte ein Beratungsbericht nicht den Anforderungen des BAFA entsprechen, wird einmalig die Möglichkeit gegeben, die entsprechenden Punkte nachzubessern.

Muss der Ist-Zustand des Gebäudes vor Ort aufgenommen werden?

Eine Vor-Ort-Begehung des Gebäudes durch den Energieberater ist obligatorisch. Ein Energieberater oder eine Energieberaterin ist im Rahmen einer nach der EBN-Richtlinie geförderten Energieberatung grundsätzlich verpflichtet, den Ist-Zustand des Gebäudes/ der energetischen Ausgangssituation vor Ort aufzunehmen.

Allgemeine Fragen

Muss der Energieberater für das jeweilige Beratungsmodul zugelassen sein?

Förderfähig ist eine Energieberatung nur, wenn diese von einer Person durchgeführt wird, die in der Energieeffizienz-Expertenliste unter www.energie-effizienz-experten.de in der Kategorie „Energieberatung für Nichtwohngebäude“ in der jeweiligen Kategorie gelistet ist.

Welchen Anforderungen muss der Beratungsbericht genügen?

Inhaltliche Anforderungen an die Energieberatung sowie die Anforderungen an den zu erstellenden Energieberatungsbericht entnehmen Sie bitte Nummer 5.3 der Richtlinie sowie dem Merkblatt „Hinweise zur Erstellung eines Beratungsberichts im Rahmen einer Contracting-Orientierungsberatung)“.

Wie findet man einen zugelassenen Energieberater/eine zugelassene Energieberaterin?

Was sind die relevanten Normen und Grundlagen für die Durchführung der Energieberatung?

Inhaltliche Anforderungen an die Energieberatung sowie die Anforderungen an den zu erstellenden Energieberatungsbericht entnehmen Sie bitte Nummer 5.3 der Richtlinie sowie dem Merkblatt „Hinweise zur Erstellung eines Beratungsberichts im Rahmen einer Contracting-Orientierungsberatung)“.

Wie kann ich mich als Energieberater/ Energieberaterin zulassen?

Die Zuständigkeit für die Beraterzulassung ist am 1. Juli 2023 auf die Deutsche Energie-Agentur (dena) übergegangen. Bitte wenden Sie sich für die Zulassung an die dena: www.energie-effizienz-experten.de.

Wie erfolgt die Berechnung des Gesamtenergieverbrauchs zur Bestimmung der Antragsberechtigung bei Nicht-KMU? Auf welcher Bezugsebene erfolgt die Berechnung des Gesamtenergieverbrauchs?Wie kann ich mich als Energieberater/ Energieberaterin zulassen?

Informationen zur Ermittlung und Darstellung des relevanten Gesamtenergieverbrauchs sind detailliert im BAFA Leitfaden „Merkblatt zur Ermittlung des Gesamtenergieverbrauchs“ dargestellt. Dieses Merkblatt ist abrufbar unter www.bafa.de / Energie / Energieeffizienz / Energieaudit.

Die Ermittlung des Gesamtenergieverbrauchs erfolgt immer auf der Ebene des Antragstellers, also der kleinsten rechtlich selbständigen Einheit (z. B. einzelnes Unternehmen einer Unternehmensgruppe oder Unternehmen/Organisation einer Kommune). Eine Addition von Energieverbräuchen von Partner- und/oder Verbundunternehmen erfolgt nicht. Handelt es sich um die öffentlich-rechtliche Unternehmensform eines kommunalen Eigenbetriebs ohne Rechtspersönlichkeit, ist Antragsteller zwar die Kommune, aber maßgebend ist der Gesamtenergieverbrauch des Eigenbetriebs.

Wenn es sich bei dem Antragsteller um ein Unternehmen handelt, muss dieses gewerblich tätig sein?

Nein, es ist ausreichend, dass es sich um ein Unternehmen handelt, also um eine Einheit, die eine wirtschaftliche Tätigkeit, unabhängig von ihrer Rechtsform und der Art ihrer Finanzierung, ausübt. Wirtschaftlich handelt, wer auf einem Markt Güter und Dienstleistungen anbietet; die Gewinnerzielungsabsicht spielt keine Rolle für die Einstufung als wirtschaftliche Tätigkeit. Ein Unternehmen kann auch dann vorliegen, wenn eine natürliche Person ohne Gewerbeanmeldung die wirtschaftliche Tätigkeit ausübt.

Beispiel: Ein Eigentümer, der ein Nichtwohngebäude vermietet, aber für diese Tätigkeit kein Gewerbe angemeldet hat, gilt in diesem Sinne als Unternehmen.

Muss sich das Gebäude, das Gegenstand der Beratung ist, im Eigentum des Antragstellers befinden?

Ja, eine Beratung ist nur dann förderfähig, wenn sich die Beratung auf ein Gebäude bezieht, das sich im Eigentum des Antragstellers befindet.

Kann das Formular Ermächtigung vom Bevollmächtigten unterschrieben werden?

Nein, die Ermächtigung muss immer vom Beratungsempfänger unterschrieben werden, auch wenn es einen Bevollmächtigten in dem jeweiligen Förderverfahren gibt.

Kann das Formular „Erklärungen nach Durchführung“ vom Bevollmächtigten unterschrieben werden?

Nein, das Formular „Erklärungen nach Durchführung“ muss immer vom Beratungsempfänger unterschrieben werden, auch wenn es einen Bevollmächtigten in dem jeweiligen Förderverfahren gibt.

Informationen zum Thema

Publikationen

Rechtsgrundlagen

Formulare

Zum Thema

Kontakt

  • Bundesförderung für Energieberatung für Nichtwohngebäude, Anlagen und SystemeBundesamt für Wirtschaft und AusfuhrkontrolleReferat 515 – Energieberatung Frankfurter Straße 29 – 35 65760 Eschborn Telefon: 06196 908-1880ErreichbarkeitMontag & Mittwoch: 13:00 Uhr bis 15:00 Uhr
    Dienstag, Donnerstag & Freitag: 09:00 Uhr bis 11:00 Uhr
    Zum Kontaktformular
  • Beschwerde – Energieberatung
    Zum Kontaktformular

Hinweis zur Verwendung von Cookies

Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden. Weitere Informationen zum Datenschutz erhalten Sie über den folgenden Link: Datenschutz

confirm selection